»Der Weg der Astro-Fotografie ist ein sehr steiniger. Sei sicher, Du wirst über jeden Stein stolpern, der auf diesem Weg liegt. Nur, wenn Du es schaffst, jedes Mal wieder aufzustehen, wirst Du ans Ziel kommen.«
Ich bin noch auf dem Weg und ich weiß längst, wie wahr dieser Satz ist und ich mache trotzdem weiter.
HINWEISE
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Dieser Artikel beschreibt meinen Weg zur Astro-Fotografie und wird kontinuierlich erweitert.
Letzte Änderungen am 18. August 2024
Foto-Kalender
Die Ergebnisse meiner Astrofotografie habe ich in einer Kalender-Sonderedition als Monatsplaner mit beschreibbarem Kalendarium, als Monatskalender und als Posterkalender ohne Kalendarium zusammengestellt.
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Ich nutze eine Nikon D750 und eine Nikon D780 mit verschiedenen Objektiven sowie ein stabiles Stativ.
Ich verzichte komplett auf die automatischen Einstellungen der Kamera: ISO, Weißabgleich auf 3850K, Blende und Belichtung sowie der Fokus werden manuell eingestellt. Der Bildstabilisator muss deaktiviert werden. Die Fotos werden nur im RAW-Format gespeichert.
Für den Mond verwende ich ein AF-S NIKKOR 70-300mm 4.5-5.6 oder ein PRAKTICAR 500mm 5.6 mit oder ohne 2fach Telekonverter. Für die Milchstraße nutze ich ein Weitwinkel Samyang 2.8/14mm und für Deep Sky ein Samyang 2.0/135mm, ein AF NIKKOR 50mm 1:1.8D, ein AF-S NIKKOR 85mm 1:1.8G oder ein AF-S VR NIKKOR 70-200mm 1:2.8G.
Ab und zu verwende ich auch ein Spiegelobjektiv SOLIGOR MIRROR LENS 500mm 8.8 mit oder ohne 2fach Telekonverter.
Im November 2021 habe ich mir eine monochrome AstroKamera ZWO ASI178MM mit 3096 x 2080 = 6,4 MegaPixel zugelegt. Dazu gehört ein AllSky-Objektiv mit 170° Blickwinkel für Übersichtsaufnahmen und Meteor-Beobachtungen. Um meine Nikon-Objektive weiter zu nutzen, habe ich einen Nikon-Adapter mit Filterschublade und passende LRGB-Filter, IR-Pass-Filter sowie H-alpha-, O-III und SII-Schmalbandfilter dazu gekauft.
Im Januar 2022 habe ich mir das ZWO Motorfokus System zugelegt und kann damit meine Objektive an der AstroKamera über die Software auf dem Laptop fokussieren. Und ich habe mir eine gekühlte monochrome AstroKamera, eine ZWO ASI1600MM PRO mit 4656 x 3520 = 16 MegaPixel gekauft.
Wenn ich Weitwinkelaufnahmen der Milchstraße mit meinem Samyang 2.8/14mm mache, dann arbeite ich in der Regel ohne Nachführung und habe auf dem Stativ einen Getriebeneiger anstelle des normalen Stativ-Kugelkopfes montiert. Auf dem Getriebeneiger ist eine Andoer DM-55 Klemme aufgeschraubt, damit ich die Kamera direkt mit der montierten L-Schiene befestigen kann.
Für die Erstellung von Panoramen aus Einzelbildern von der Milchstraße mit dem Samyang 2.8/14mm kann man einen Nodalpunktadapter einsetzen. Der hier gezeigte Nodalpunktadapter ermöglicht die Drehung der Kamera um den relevanten Drehpunkt.
Als Nodalpunkte eines abbildenden optischen Systems bezeichnet man die Punkte auf der optischen Achse, auf die die Lichtstrahlen, die im gleichen Winkel zur optischen Achse in das System eintreten, wie sie es auch wieder verlassen, scheinbar zulaufen (vorderer Nodalpunkt) bzw. von dem sie scheinbar ausgehen (hinterer Nodalpunkt).
Der für die Panoramafotografie relevante Drehpunkt fällt normalerweise nicht mit einem Nodalpunkt zusammen, sondern mit der Position der Eintrittspupille eines Objektivs.
Der Nodalpunktadapter wird also so eingestellt, dass die Drehachse mit einem Durchmesser der Eintrittspupille zusammenfällt - also nicht mit einem der Nodalpunkte und auch nicht mit der Bildebene.
Ich habe für meine verwendeten Objektive die Verschiebung eines nahen zu einem entfernten Objekt bei Drehung der Kamera minimiert und mir die Einstellungen am Nodalpunktadapter notiert. Danach positioniere ich Kamera mit Objektive immer gleich.
Anstelle der mitgelieferten ARCA-Swiss-Klemme für die Befestigung der Kamera am Nodalpunktadapter verwende ich eine MENGS DDC-50 Doppel Kamera Klemme. Damit kann die Kamera mit montierter L-Schiene direkt befestigt werden. Auf dem vierten Bild sieht man den Unterschied zwischen beiden Klemmen.
Seit Sommer 2019 besitze ich eine Nachführung, um längere Belichtungszeiten möglich zu machen und so das eine oder andere Deep Sky Objekte zu fotografieren.
Ich habe mich für die Sky-Watcher Montierung Star Adventurer entschieden, weil sie als Reisemontierung genutzt werden kann und das Aufsetzen eines Winkelsuchers ermöglicht. So muss ich beim Blick durch den Polsucher zum Einnorden keine Verrenkungen machen.
An die Polsucherbeleuchtung habe ich ein Sicherungsband montiert, da sie doch recht lose auf der Schwalbenschwanz-L-Halterung sitzt. Sie ist mir einmal vom Balkon gefallen, also musste eine Lösung gefunden werden.
Die Sky-Watcher Montierung Star Adventurer und einiges Zubehör habe ich bei Astroshop.de bestellt.
Bei Teleskop-Express habe ich mir einen
bestellt, um meine Nikon-Kameras an Teleskope anzuschließen.
Bei Globetrotter Ausrüstung GmbH
Bei Amazon
Aus persönlichen Erfahrungen würde ich immer einen Funk-Fernauslöser bevorzugen und auch jedem empfehlen.
Bei sternenhimmel-fotografieren.de gibt es einen sehr ausführlichen Bericht zum Sky-Watcher Star Adventurer und viele hilfreiche Informationen zur Astro-Fotografie. Unbedingt mal vorbeischauen.
Hier gibt es zwei Tutorials zur Sky-Watcher Montierung Star Adventurer
Den Omegon Stativ-Kugelkopf Pro OM10 habe ich umgebaut, da er leider keine ARCA-Swiss kompatible Wechselplatte hat.
Die Andoer® DM-55 Klemme bekommt man bei Amazon und die Senkkopfschraube M6x20 mit ISK 4 in jedem Baumarkt.
Ich nutze seit über einem Jahr die Sky-Watcher Montierung Star Adventurer. Ich habe im Laufe des Jahres viel ausprobiert und die eine oder andere Verbesserung für mich vorgenommen.
Ich verwende keinen Kugelkopf mehr, sondern verwende die Schwalbenschwanz L-Halterung mit dem 360°-Rotations-Aufsatz. Da an meiner Nikon D750 eine ARCA-Swiss kompatible L-Schiene MENGS D750 montiert ist, ist die Schwalbenschwanz L-Halterung des Star Adventurers um eine Andoer® DM-55 Klemme erweitert worden.
Den Empfänger der Funk-Fernbedienung habe ich mit der Arca Klemme für Fotozubehör an der L-Schiene der Kamera befestigt.
Im Blitzschuh der Kamera ist ein Omegon Leuchtpunktsucher montiert, der das Auffinden der Sterne erheblich erleichtert. Ich habe durch den Leuchtpunktsucher ein Blickfeld von ±10°. Ich nutze ihn wie folgt: Ich schaue mit einem Auge durch den Leuchtpunktsucher und mit dem anderen Auge direkt in den Himmel. So kann ich eigentlich jedes Ziel anfahren.
Mein Samyang 2.0/135mm habe ich um einen Stativ-Halterungsring versehen. Es passte der für den Sigma APO 70 - 200 mm und hat einem Innendurchmesser von 71 mm. Das Samyang benötigt einen Halterungsring mit einem Durchmesser von 70 mm. Die Differenz von 1 mm gleiche ich mit einer zusätzlichen Lage Filz (Dicke 0,75 mm) aus, das ich mit Doppelklebeband in den Halterungsring eingeklebt habe. Man bekommt den Filz als DIN A4 große Platten in jedem Bastelgeschäft.
Ich fotografiere aktuell sowohl mit meiner Nikon D750 und einem Samyang 135mm F2.0 als auch mit verschiedenen monochromen AstroKameras von ZWO in Kombination mit einem ZWO MotorFokus System und verschiedenen Objektiven. Um die verschiedenen Setups besser auf meiner Montierung zu befestigen und am Himmel auszurichten, habe ich mir zusätzlich einen Manfrotto 460MG 3-Wege-Kopf Magnesium bei Foto Gregor bestellt. Dieser 3-Wege-Kopf ist kompakt gebaut, sehr leicht und trotzdem einfach zu bedienen - mein Manfrotto Junior 3-Wege-Getriebeneiger ist da schon bedeutend schwerer.
Die Sky-Watcher Montierung Star Adventurer mit dem Manfrotto 460MG 3-Wege-Kopf mit einer zusätzlichen ARCA-Swiss Klemme sieht dann so aus:
In speziellen Fällen nutze ich anstelle des Manfrotto 460MG 3-Wege-Kopfes einen Manfrotto Junior 3-Wege-Getriebeneiger, der auch mit einer zusätzlichen ARCA-Swiss Klemme ausgerüstet ist. Je größer die Brennweite, umso einfacher wird das Ausrichten mit einem Getriebeneiger anstelle eines 3-Wege-Kopfes.
Wenn ich das Samyang 135mm F2.0 im Einsatz habe, dann reicht die Kombination aus 3-Wege-Neiger und Leuchtpunktsucher. Wenn ich mit der monochromen AstroKamera und der Software SharpCapPro fotografiere, dann nutze ich einen PlateSolver, um meine Ausrichtung am Himmel zu überprüfen. Siehe auch: SharpCapPro, ASTAP PlateSolver und Stellarium
Da das Blickfeld beim Polsucher des Star Adventurer nur sehr eingeschränkt ist und ich immer mal wieder Probleme hatte, Polaris schnell und sicher zu finden, habe ich mir überlegt, meinen Leuchtpunktsucher als Einnordungshilfe zu nutzen. Dazu habe ich den Kugelkopf-Adapter mit einer Arca Swiss Klemme erweitert.
Zum Einnorden montiere ich die Polhöhenwiege auf mein Stativ, stelle die Polhöhe ungefähr mit der Skala ein und drehe das Stativ in Richtung Polaris. Dann setze ich den umgebauten Kugelkopf-Adapter auf die Polhöhenwiege und nutze die Kamera mit dem Leuchtpunktsucher, um auf Polaris auszurichten.
Wenn ich nur durch den Leuchtpunktsucher blicke, dann habe ich ein Blickfeld von ca. ±10°. Einfacher geht es, wenn ich mit einem Auge durch den Leuchtpunktsucher und mit dem anderen Auge direkt in den Himmel schaue. So kann ich sicher nach Polaris ausrichten.
Ist das geschehen, dann entferne ich die Kamera und den Kugelkopf-Adapter und montiere die Nachführung. Jetzt habe ich Polaris mittig im Polsucher und kann mit dem genauen Einnorden fortfahren.
Dazu verwende ich die App PolarisView. Sie zeigt mir in Abhängigkeit von Datum, Uhrzeit und Ort die Position von Polaris auf der Skala im Polsucher an: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.watware.www.polarisview
Ich hätte auch den Leuchtpunktsucher direkt mit dem Kugelkopf-Adapter verbinden können, hätte dann aber den Leuchtpunktsucher nach dem Einnorden wieder auf den Blitzschuh der Kamera montieren müssen. Solche Umbauaktionen wollte ich in der Dunkelheit vermeiden.
Seit dem ich auch mit monochromen AstroKameras von ZWO fotografiere, hat sich meine Setup stark verändert. Dabei habe ich auch den Leuchtpunksucher umgebaut. Ich kann ihn jetzt entwerder auf meiner Nikon D750 oder auf einem ARCA-Swiss kompatiblen Adapter befestigen. Auf einer kleinen ARCA-Swiss Klemmschiene ist ein Blitzschuhadapter mit einer zweiten Omegon Sucherhalterung für Kameras montiert.
Der Leuchtpunktsucher auf der Kamera ist justiert, so das sich ein Objekt mittig im Kameradisplay und der rote Leuchtpunkt decken.
Die Acra-Swiss Klemme auf dem Kugelkopf Adapter musste ganz leicht geneigt werden, damit sich ein Objekt, das sich mittig im Polsucher der Nachführung befindet und der rote Leuchtpunkt decken. Mit unterschiedlich dicken Unterlegscheiben zwischen Acra-Swiss Klemme und Kugelkopf Adapter bekommt man das hin. Ich habe etwas rumprobiert und immer wieder zwischen der Nachführung und dem Kugelkopf Adapter + Kamera + Leuchtpunktsucher auf der Polhöhenwiege gewechselt.
Es muss nicht perfekt sein, da das genaue Einnorden mit dem Polsucher der Nachführung erfolgt.
Im Februar 2022 habe ich mir die Sky-Watcher EQM-35 Pro SynScan GoTo Montierung zugelegt. Sie ist eine komplett ausgestattete parallaktische GoTo-Montierung für die Astrofotografie und eine leichte fototaugliche Reisemontierung, die ich sogar auf Flugreisen mitnehmen könnte. Die EQM-35 ähnelt der EQ3 SynScan Pro, ist aber anders aufgebaut und bietet einen größeren Leistungsumfang. Sie hat eine Tragfähigkeit von bis zu 10 kg. SynScan Steuerung hat ca. 42.900 Objekte in der Datenbank und die Montierung verfügt über einen ST-4 Autoguider Anschluss und PEC für eine hochgenaue Nachführung.
Ich habe die Montierung bei Teleskop-Service Ransburg GmbH gekauft:
Standardmäßig werde ich mit meinen monochromen Astrokameras und Filtern fotografieren, ich kann aber nur oder zusätzliche eine DSLR montieren. Die DSLR wird dann über eine Funkfernsteuerung bedient, ich will aber versuchen, die auch über den Laptop zu steuern - da bin ich aber noch dran, wie das gehen könnte. Interessant könnte das werden, wenn ich damit das Fokussieren der DSLR einfacher hin bekomme.
Da ich mein Fotoequipment komplett auf ARCA-Swiss Standard umgestellt habe, habe ich mir zur Montierung noch eine Foto-Prismenschiene gekauft und auf die eine MENGS BPL-300 Mehrzweck Schiene und eine Andoer DM-55 Klemme montiert und rechtwinklig ausgerichtet.
So sieht das ganze dann mit den montierten Kameras aus.
Den abgebildeten Leuchtpunktsucher nutze ich nur noch zum ungefähren Einnorden.
Den abgebildete Omegon Winkeleinblick für Polsucher 90° hatte ich mir damals zu meinem Star Adventurer gekauft und er passt auch auf der neuen Montierung. Er ist eigentlich nicht mehr notwendig, da ich nicht mehr über den Polsucher das genaue Einnorden machen - aber wenn ich es doch mal machen muss, dann ist es so angenehmer.
Die Montierung wird aufgestellt und ganz grob mit dem Leuchtpunktsucher in Richtung Polaris ausgerichtet, eine kurze Kontrolle über den Polsucher, ob Polaris zu sehen ist, reicht. Ich verbinde die Handsteuerung über USB mit dem Laptop und aktiviere den PC-Direktmodus. Jetzt lässt sich die Montierung komplett über die EQMOD-Schnittstelle und den Teleskope-Dialog vom Laptop aus bedienen.
Das genaue Pol-Alignment erfolgt dann mit der Hauptkamera und der Software Sharpcap PRO, die eine Funktion zum visuellen Pol-Alignment hat. Die Software läuft auf dem Laptop und mit Hilfe von Chrome Remote Desktop kann ich das Laptop-Display auf mein Smartphone spiegeln und den Laptop auch remote bedienen. Das Smartphone lege ich dann auf die Ablage an der Montierung und kann in Ruhe davorsitzen und einnorden.
Danach kommt dann das Alignment über einen oder mehrere Sterne. Das werde ich über Stellarium und die dafür vorhandenen Funktionen in der EQMOD-Schnittstelle machen. Damit erhöhe ich die Positionierungsgenauigkeit der Goto-Steuerung.
Dann kann ich mit Hilfe von Stellarium Objekte am Himmel auswählen und der Montierung sagen, dass das Objekt angefahren werden soll - wenn alles gut eingerichtet ist, dann sehe ich das Objekt mittig im Bild. Wenn ich mit der Handsteuerung, den EQMOD-Teleskope-Dialog oder SharpCap PRO den Bildausschnitt verschiebe, dann zeigt mir Stellarium genau, wohin die Montierung zeigt.
Dann aktiviere ich die Guiding-Kamera, um die Nachführgenauigkeit zu verbessern. Das übernimmt dann die Software PHD2.
Jetzt nutze ich Sharpcap PRO um mit dem ZWO Motorfokus System scharf zu stellen. Dazu nutze ich in der Regel eine Bahtinov-Maske, könnte es aber auch rein visuell machen - das kann ich komplett remote über den Laptop machen.
Wenn ich Objektive ohne Motorfokussystem habe, dann bleibt mir nichts anderes übrig, als manuell am Fokusring zu drehen - dazu muss ich neben der Montierung stehen und nutze mein Smartphone und Chrome Remote Desktop, um SharpCap PRO zu spiegeln und gegebenenfalls auch zu bedienen.
Und dann werden in SharpCap PRO Verstärkung (Gain) und Belichtungszeit der Kamera eingestellt und die Aufnahme-Session programmiert und gestartet.
Um nicht den ganzen Abend vor dem Laptop zu stehen, kann ich ihn via TeamViewer über meinen Desktop-PC fernsteuern. Ich sitze dann im Arbeitszimmer und bediene die komplette Montierung fern. Dann muss ich nur noch zum Filterwechsel und zum notwendigen Nachfokussieren raus auf den Balkon - dafür nutze ich dann wieder das Smartphone und Chrome Remote Desktop, um das Motorfokus System zu steuern und die Schärfer zu kontrollieren.
Hier noch einige Deteilaufnahmen, die die ARCA-Swiss Befestigungen zeigen:
Ach ja, der gezeigt Aufbau ist in den Bildern ohne Verkabelung und Stromanschluss - da kommt dann noch was hinzu.
Und hier noch den einen oder anderen Link:
Chrome Remote Desktop ist eine plattformübergreifende Bildschirmspiegelungs-Awendung, die man nutzen kann, um Windows, Linux, Mac, Android und iOS zu spiegeln - so hat man ganz einfach über ein Android Smartphone auf den Laptop oder den PC zugreifen und Anwendungen fernsteuern. Es wird dazu eine App auf dem Laptop / PC und auf dem Smartphone installiert und entsprechend konfiguriert.
In der ersten Zeit habe ich meine neue Montierung und die AstroKameras mit meinem Laptop gesteuert.
Ich habe lange überlegt, ob ich mir die ZWO ASIAir, eine Raspberry PI mit AstroBerry oder Stellarmate oder eine andere Lösung zulegen sollte. Ich habe mich dann aber im März für einen MeLE lüfterloser Mini PC Quieter2Q mit 8GB und 256GB, Windows 10 Pro, Celeron J4125 Quad-Core entschieden, da ich dann auf dem Laptop und dem Mini PC identische Software benutzen kann. Der Mini PC ist über LAN in meinem Heimnetz eingebunden und ich steuere ihn via UltraVNC entweder vom Laptop, vom SmartPhone oder von meinem Arbeitsplatzrechner aus.
So sieht dann der Aufbau aus:
Zuerst montiere ich einen Leuchtpunktsucher, um die Montierung ganz grob nach Polaris auszurichten. Die eigentliche Einnordung mache ich dann mit montierter Kamera und der Software SharpCap PRO. Auf meinem SmartPhone habe ich den akRDCPro VNC Viewer installiert. Dann verbinde ich mich zusätzlich via SmartPhone mit dem Mini PC und kann dann mit Blick auf das SmartPhone das genaue Pol-Alignment an der Montierung durchführen. Ist das geschehen, kann ich über meinem Arbeitsplatzrechner die Montierung und die Kameras steuern. Nur noch zum manuellen Filterwechsel muss ich zur Montierung.
Ich habe lange überlegt, wo und wie ich den Mini PC befestige. In der Nähe der Kameras war für mich die beste Lösung.
Um den Mini PC einfach zu befestigen, habe ich eine ARCA Swiss Platte mit Sekundenkleber auf der Unterseite aufgeklebt:
Auf dem Mini PC habe ich folgende Software installiert:
Ich habe auch Stellarium installiert, nutze es aber nicht, da es im Gegensatz zu Cartes du Ciel zu viel Rechnerresourcen auf dem Mini PC verbraucht. Ich kann die genaue Planung mit Stellarium auf meinem Arbeitsplatzrechner machen und fahre dann die ausgewählten Objekte mit Cartes du Ciel an.
Anstelle von UltraVNC könnte man auch TeamViewer, Microsoft Remote Desktop, Chrome Remote Desktop oder RAdmin nutzen. UltraVNC benötigt kein Internet und könnte auch im Feld mit WLAN über einen mobilen Hotspot ohne Internetzugang genutzt werden. Und ich kann mit UltraVNC oder über die Windows Dateifreigabe die Bilder übertragen, d.h. ich muss keinen USB-Stick anschließen.
Ich habe mich entschieden meinen manuellen Filterhalter mit Nikon-Objektivadapter durch ein ZWO Motorisiertes Filterrad und einen neuen Nikon-Objektivadapter zu ersetzt.
Diese Teile habe ich bei Teleskop-Service Ransburg GmbH gekauft:
Alle meine vorhandenen Astro-Filter passen in das Filterrad:
Zwischenzeitlich habe ich mir eine weitere Astrokamera gekauft - eine ZWO ASI678MC Farbkamera. Und dazu ein zweites ZWO EAF Motorfokus System.
Die Teile habe ich bei Teleskop-Service Ransburg GmbH gekauft:
Und ich habe mein Setup weiter optimiert.
Das ungefähre Einnorden mache ich mit einem Leuchtpunktsucher bzw. ich habe auf meinem Balkon-Fußboden Markierungen für die Stativfüsse angebracht. Damit steht die Montierung schon gut ausgerichtet. Das weitere und genauere Einnorden mache ich dann mit dem Pol-Alignment-Tool in Sharpcap PRO. Dazu nutze ich die APP Google Remote Desktop auf meine Smartphone und sehe die Hinweise von SharpCap PRO zum Einnorden, während ich an der Montierung die Feinjustage zur Polausrichtung machen.
Die Bilder zeigen meine Ausrüstung OHNE Verkabelung.
Ich montiere aktuell zwei Kameras auf meine Montierung und steuere die Farbkamera über einen Laptop. Zur Fernsteuerung der beiden PCs nutze ich nicht mehr UltraVNC, sondern Google Remote Desktop. Es funktioniert bedeutend flüssiger in der Bedienung als UltraVNC. Auf meinem PC im Arbeitszimmer nutze ich dann den Browser Google Chrome mit zwei Tabs zum Steuern der beiden entfernten Rechner.
System 1 - MeLE lüfterloser Mini PC Quieter2Q mit Windows 10
Da an diesem MINI PC kein Display angeschlossen ist, würde Google Remote Desktop nur die Minimalauflösung von 1024 x 768 arbeiten. Das ist mir zu wenig. Um auch andere Displayauflösungen einstellen zu können, verwende icheinen Display Emulator. Mit diesem hier kann ich bis zu einer Auflösung von 4K einstellen.
System 2 - Windows 10 Laptop
Beide Kameras sind parallel ausgerichtet und zeigen einen vergleichbaren Himmelsausschnitt. Jetzt kann ich ein Objekt am Nachthimmel parallel sowohl in Farbe als auch in Monochrom mit verschiedenen Filtern fotografieren.
Nachtrag: Ich habe die Kombination ZWO ASI678MC mit dem Nikon 50mm F1.8 getestet und musste feststellen, dass das Objektiv zusammen mit der AstroKamera nicht geeignet ist. Die hellen Sterne zeigen alle farbige Höfe.
Ich habe mir für meine ZWO ASI678MC Farb Astrokamera
bei Teleskop-Service Ransburg GmbH gekauft. Die wichtigen Bereiche, in denen Nebel leuchten, wie H-Alpha, H-Beta und Sauerstoff (O-III), werden nahezu ungehindert durchgelassen. Der Rest wird blockiert. Der Filter soll auch für Monochrom-Kameras geeignet sein. Der Kontrast der Luminanzaufnahmen wird extrem gesteigert und sehr lichtschwache Nebel können so gut fotografiert werden.
Hier die Filterkurve:
(Screenshot von der Homepage von Teleskop-Service Ransburg GmbH)
Erste Versuche zeigen, dass ein Optolong 1,25" L-eXtreme Schmalband Nebelfilter, der eine sehr schmale Bandbreite von nur 7 nm bei O-III und H-Alpha hat, die bessere Wahl gewesen wäre.
Meine Astrofotos mache ich hauptsächlich zu Hause auf dem Balkon. Leider gibt es dort kein WLAN bzw. die Signalstärke ist zu schwach, so dass der MiniPC auf der Montierung immer über LAN am Netzwerk hängt. Das bedeutet, dass ich im Winter die Balkontür immer einen Spalt offen lassen muss.
Jetzt habe ich mein WLAN mit einen FRITZ!Repeater 1200 AX erweitert und es reicht in guter Qualität bis auf den Balkon. Der MiniPC wird über Google Chrome Remote Desktop von meinem PC am Schreibtisch aus gesteuert. Für die Einnordung der Montierung mit SharpCap Pro schalte ich den Bildschirm des MiniPCs auf das Smartphone um und nehme es mit auf den Balkon. Auch das hat jetzt auf dem Balkon einen besseren Empfang.
Der nächste Schritt war dann ein leistungsfähigerer MiniPC. Der neue ist kein Celeron, sondern ein Inter Core i5 der 8. Generation mit Windows 11. Ich habe mich für den GEEKOM Mini IT8 Mini PC entschieden. Jetzt geht es an die Installation.
Ich habe mir für den MiniPC ein HDMI Dummy Plug Headless Ghost Display Emulator besorgt. Ich steuere meine AstroPC mit Google Chrome Remote Desktop und muss für eine höhere Bildschirmauflösung einen Monitor vorspiegeln - und das geht damit ganz einfach. Sonst nimmt Google Chrome Remote Desktop nur die Minimalauflösung.
Ich habe mich Anfang des Jahres entschieden, eine neue Open Source Astro-Software auszuprobieren: N.I.N.A. - Nighttime Imaging `N` Astronomy
Ich steuere über die Software in Verbindunfg mit PDH2 und SkyChart/Cartes du Ciel sowie dem EQASCOM-Treiber meine Montierung, die Guidingkamera und meine Monochromen Astrokameras mit Filterrad und Fokusser.
Mein Stand-Arbeitsprozess sieht dann wie folgt aus:
Neben meinen Astrokameras nutze ich jetzt auch wieder verstärkt meine NIKON D750 Spiegelreflex-Kamera und fotografiere mit zwei Kameras parallel.
Der erste MiniPC steuert die Montierung, das Guiding und die Astrokamera mit Filterrad und Fokusser über N.I.N.A. - Nighttime Imaging `N` Astronomy. Neben der Software N.I.N.A. läuft auf dem MiniPC noch PDH2, SkyChart/Cartes du Ciel und EQASCOM.
Der zweite MiniPC steuert die NIKON Kamera und den Fokusser mit APT - Astro Photography Tool. Die NIKON Kamera ist in den manuellen Modus geschaltet und über einen Zahnriemen ist der Fokusring des Objektives mit dem ZWO EAF Motorfokus System verbunden. In APT nutze ich dann die Tools Focus Craft und Auto-Focus Aid zum Scharfstellen. Ich kann an meiner NIKON Kamera verschiedene Objektive manuell fokussieren. Das Motorfokus System muss nur entsprechend am Objektiv positioniert werden und ein passender Zahnriemen genutzt werden.
Fokussierhilfen verwende ich gar nicht mehr, ich nutze die Fokussiertools in N.I.N.A. und APT.
Das sieht dann so für eine monochrome Astrokamera aus:
Das sieht dann so für eine farbige Astrokamera aus:
Meine Montierung baue ich in der Regel auf dem Balkon auf und die beiden MiniPC werden mit über Google Chrome Remote Desktop von meinem Arbeitsplatz PC über WLAN ferngesteuert.
Eine Fokussierhilfe wird für die Astrofotografie benötigt, da es hier auf höchste Genauigkeit bei der Einstellung des Fokus ankommt.
Die Bahtinov-Maske ist eine Scharfstell-Hilfe für Amateurteleskope, ähnlich der Scheinerblende. Sie wird vor das vorderste optische Element gelegt und erzeugt ein strahlenförmiges Muster im Blickfeld des Betrachters.
Ich verwende eine Schlitz-Maske, die von Manfred Mrotzek aus Buxtehude entwickelt wurde. Seine Weiterentwicklung ist eine modifizierte Scheinerscheibe, bei der im ersten Schritt die runden Löcher zu einem waagerechten und senkrechten Balken wurden. Manfred hat versucht, experimentell eine Schlitzgeometrie zu finden, mit der einfacher zu erkennen ist, wann sich der senkrechte Schlitz genau in der Mitte des waagerechten befindet. Dazu hat er die Geometrie der Schlitze systematisch verändert. Sein Ziel war, das sich im Fokus ein senkrechter Strich mit einem X exakt in dessen Kreuzungspunkt schneidet.
Ich habe meine Fokussierhilfe aus festem Karton gebaut und sie passt sowohl auf die Sonnenblenden meines Samyang 2.0/135mm / AF-S NIKKOR 85mm 1:1.8G und kann in die Sonnenblende meines AF-S VR NIKKOR 70-200mm 1:2.8G gesteckt werden.
Mit einem CAD-Programm habe ich mir eine Vorlage konstruiert, die ich dann auf festem Karton ausdrucke, ausschneide und zu einem Aufsatz verklebe. Hier die Fokussierhilfe_Samyang_135mm.pdf zum Download. Einfach 1:1 ausdrucken und dann basteln.
So sieht das Fokussieren mit einem hellen und leuchtstarken Stern im Liveview der Kamera aus:
Das mittlere Bild ist im Fokus: Der senkrechte Strich schneidet sich exakt in dem Kreuzungspunkt des X.
In einem Gespräch zum Thema Fokussieren mit Kamera-Objektiven hat mir ein befreundeter Astro-Fotograf von der Gesellschaft für volkstümliche Astronomie (GvA-Hamburg e.V.) empfohlen, anstelle der Schlitz-Maske eine Bahtinov-Maske und eine Mikrofokussierung für mein Samyang 2.0/135mm einzusetzen. Dann könnte ich es sogar mit Offenblende nutzen - das A und O sei das richtige Fokussieren, so seine Aussage. OK, das werde ich ausprobieren.
Ich habe mir die Teile bei Telekope-Express
bestellt.
Ich habe mich für die TSBahtinov65 (bessere wäre TSBahtinov85 gewesen, die ist/war aber für längere Zeit nicht lieferbar) sowie für das TelefokV und das TeleFokus75 entschieden. Ich wollte beide Mikrofokussierungen ausprobieren. Die Teile passen für mein Samyang 2.0/135mm.
Es ist sehr schwer mit dem Fokusring am Objektiv im Unendlichkeitsbereich scharf zu stellen, weil man händisch gar nicht diese kleinen Änderungen in der Drehung hinbekommt.
Eine auf das Objektiv aufgesetzte Mikrofokussierung löst dieses Problem auf einfache und effektive Art. Eine komplette Umdrehung der Rändelschraube verstellt den Rändelring am Objektiv um 1 Millimeter. Wenn man die Rändelschraube um 5° verdreht, verstellt man den Rändelring am Objektiv um nur 0,013 mm!
Samyang 2.0/135mm mit montiertem TeleFokus75
Die zweite Lösung der Mikrofokussierung: das TelefokV
Und das ganz in Verbindung mit einer Bahtinov-Maske oder einer modifizierten Schlitz-Maske macht es recht einfach, den Fokus zu finden. Der Vorteil der Bahtinov-Maske ist, dass sie mehr Licht durchlässt als die modifizierte Schlitz-Maske.
Von der Handhabung bevorzuge ich aber meine Bastellösung = eine modifizierte Schlitz-Maske.
Diese Masken nutzen das physikalische Prinzip der Beugung einer punktförmigen Lichtquelle = Stern am Spalt. Bei der Bahtinov-Maske wird der mittlere Strich mittig zwischen die beiden anderen geschoben, bei der modifizierten Schlitz-Maske der Querstrich mittig ins Kreuz. Das macht man im Liveview der Kamera und mit zusätzlichen Kontrollaufnahmen.
Auf dem Blitzschuh der Kamera sitzt ein Leuchtpunktsucher, der einen roten oder grünen Leuchtpunkt projiziert und damit kann ich erkennen, wohin der Mittelpunkt des Bildfeldes der Kamera zeigt. Dabei schaue ich durch und an dem Leuchtpunktsucher vorbei auf den Himmel und sehe dann einen Leuchtpunkt am Himmel schweben. Laserpointer sind in Deutschland ja verboten. Von daher ist es so eine einfache Möglichkeit, die Kamera schnell und sicher auszurichten.
Seitlich an der Kamera sitzt der Funkempfänger für den Funkfernauslöser. Kabelgebundene Auslöser verwende ich seit Frühjahr 2020 nicht mehr. Ich hatte Kamera und Objektiv mit einem kabelgebundenen Auslöser heruntergerissen.
Eine befreundeter Astrofotograf hat sich sehr intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt und ist zu folgendem Ergebnis gekommen:
Eine Bahtinov-Masken funktionieren dann am besten, wenn
Im Internet gibt es einen Bahtinov Mask Drawings Generator, um sich passende Masken zu berechnen und dann mit einem 3D-Drucker auszudrucken.
Und bei Wega Telescopes habe ich eine fertige Bahtinov Maske für Samyang 135mm F2 Objektiv gefunden und Ende Januar 2022 bestellt. Mit der Bahtinov-Maske, die ich habe, bin ich nicht zufrieden und nicht gut klar gekommen. Sie hat wohl für die 135mm Brennweite der Samyang-Optik zu wenig Schlitze. Da funktioniert meine modifizierte Schlitz-Maske besser, lässt aber nur sehr wenig Licht durch.
Ich habe die neue Bahtinov-Maske mit meinem Samyang getestet - mangels klarem Himmel habe ich im Wohnzimmer einen künstlichen Stern (eine punktförmige Lichtquelle mit ca. 0,2 mm Durchmesser in 6 Metern Entfernung) genutzt. Die Bahtinov-Maske mit den feineren Schlitzen und Stegen liefert ein klareres Bild mit dem Samyang 135mm und lässt sich einfacher fokussieren. Mal schauen, wie es mit den Sternen am Himmel dann funktioniert.
Meine Modifizierte Schlitz-Maske
Meine alte Bahtinov-Maske
Meine neue Bahtinov-Maske für Samyang 135mm F2 Objektiv
Im November 2021 habe ich mir eine monochrome AstroKamera ZWO ASI178MM mit 3096x2080=6,4 MegaPixel zugelegt. Dazu gehört ein AllSky-Objektiv mit 170° Blickwinkel für Übersichtsaufnahmen und Meteor-Beobachtungen.
Um meine Nikon-Objektive weiter zu nutzen, gibt es einen Nikon-Adapter mit Filterschublade. In die Filterschublade passen 2" oder 1,25" Filter. Ich habe mir LRGB-Filter, IR-Pass-Filter sowie Schmalbandfilter für H-alpha, S-II und O-III besorgt.
Ich habe alle Teile bei Teleskop-Service Ransburg GmbH gekauft:
Im Januar 2022 habe ich mir eine gekühlte monochrome AstroKamera, eine ZWO ASI1600MM PRO bestellt und will die anstelle der ASI178MM für Astrofotos nutzen. Die ASI178MM werde ich dann als Guiding-Kamera verwenden.
Ich habe diese Teile bei Teleskop-Service Ransburg GmbH gekauft:
Und dann benötigte ich das eine oder andere USB 3.0 Kabel, vor allem eine USB 3.0 Verlängerung, da die Nachführung mit Kamera und Optik auf dem Balkon steht, ich den Laptop mit der Software aber im Wohnzimmer stehen haben möchte.
Die Treibersoftware für die Kamera und ASIStudio (ZWO ASI Official astronomy software,specialized in planetary imaging, DSO imaging, live stack and other useful imageing processing gadget) findet man auf der Homepage von ZWO unter Software and Driver. Alternativ kann man auch FireCapture für die Plantenfotografie (erstellen von Videos) oder APT für die DeepSky-Fotografie (erstellen von Einzelbildern) nutzen.
Ich habe mich letztendlich für SharpCapPro entschieden, da es mir am besten gefällt und weil es ein benutzerfreundliches und leistungsstarkes Aufnahmewerkzeug für AstroKameras ist. SharpCap ist sowohl für Planeten-, Sonnen- und Mondfotografie als auch für Deep Sky Aufnahmen geeignet. Videos können in den Formaten AVI, SER, WMV und ADV und Standbilder in PNG, FITS, TIFF und JPG gespeichert werden. Und ich kann meine Filterschublade durch ein manuelles Filterrad simulieren, so dass die Information des verwendeten Filters mit in den Dateinamen übernommen wird. Das benötige ich in der späteren Bearbeitung der Bilder und beim Zusammenfügen der Farbbilder.
In SharpCap kann man auch einen Plate Solver einbinden. Unter Plate Solving versteht man die Möglichkeit, dass eine Software einem sagt, was auf einem Astrofoto eigentlich zu sehen. Ich habe mich für ASTAP (the Astrometric STAcking Program - astrometric (plate) solver, stacking of images, photometry and FITS viewer) zusammen mit dem V17-Katalog entschieden und werde damit jetzt Erfahrungen sammeln.
Aktuell experimentiere ich an der Kombination von SharpCap, ASTAP und Stellarium. Ich will in SharpCapPro ASTAP ein Platsolving machen und mir dann die gefundene Position in Stellarium anzeigen lassen. Erste Versuche mit dem ASCOM-TelekopeSimulator sind erfolgversprechen.
An Nikon-Objektiven hat die Kamera einen Crop-Faktor von 4,85. Mal schauen, was möglich ist und wann ich an die optischen Grenzen komme.
Alternativ kann ich die ASI178MM als Guidingkamera für meine beiden Montierungen nutzen, um die Qualität der Nachführung zu verbessern und auf längere Belichtungszeiten zu kommen.
Aus der normalen Fotografie kennen wir uns mit den Einstellungen von ISO und Belichtungszeit einer DSLR aus. Bei einer AstroKamera gibt es keinen ISO-Wert, sondern über Gain wird die Verstärkung am Sensor eingestellt.
Eine Gegenüberstellung der ISO-Werte zum Gain am Beispiel einer monochromen CMOS Kamera. Es sind Näherungswerte, sie sollen nur beim Verstehen helfen:
ISO | Gain in 0,1db (Verstärkung) |
---|---|
200 | 0 |
400 | 60 |
800 | 120 |
1600 | 180 |
3200 | 240 |
6400 | 300 |
12800 | 360 |
25600 | 420 |
51200 | 480 |
102400 | 560 |
Je höher der Gain gewählt wird, desto mehr Einzelaufnahmen werden benötigt, um einem Verstärkerrauschen entgegenzuwirken.
Und mit jeder Verdopplung der ISO Stufe, benötige ich das Vierfache an Einzelaufnahmen - soweit die Theorie.
In der Praxis reichen ca. 40 Einzelaufnahmen bei ISO 800 bis 1600 bei 300 Sekunden um mit einer DSLR vernünftige Bilder zu erzeugen. An das Fotografieren mit einer monochromen AstroKamera muss ich mich jetzt erste einmal herantasten, weil die Erstellung von Farbbildern ungleich aufwendiger ist.
Ich habe die monochrome ASI178MM / ASI1600MM PRO mit meinem Samyang 135mm F2.0 ausprobiert. Es ist ein komplett manuelles Objektiv und es gibt ein gutes Ergebnis, selbst wenn ich noch einen 2fach-Telekonverter zusätzlich verwende. Alternativ kann ich auch mein Nikon 70-200mm F2.8, mein Nikon 50mm F1.8 oder mein Nikon 85mm F1.8 nutzen.
Ich habe mittlerweile auch mein SOLIGOR MIRROR LENS 500mm 8.8 und mein PRAKTICAR 500mm 5.6 mit und ohne 2fach-Telekonverter getestet. Damit komme ich aber mit der kleinen Kamera an die optischen Grenzen und die Ergebnisse sind nicht wirklich brauchbar.
Mit dem Crop-Faktor von 4,85 bei der ASI178MM und einem 2fach-Telekonverter komme ich auf folgende Brennweiten, die ich bei einem DSLR mit einem Vollformat-Sensor für einen vergleichbaren Bildausschnitt benötigen würde:
ASI178MM mit | Auflösung | enspricht Vollformat mit | |
---|---|---|---|
50 mm | 9,8"/px | 242 mm | |
50 mm | + 2fach-Telekonverter | 4,9"/px | 485 mm |
85 mm | 5,7"/px | 412 mm | |
85 mm | + 2fach-Telekonverter | 2,9"/px | 824 mm |
135 mm | 3,6"/px | 654 mm | |
135 mm | + 2fach-Telekonverter | 1,8"/px | 1309 mm |
70 - 200 mm | 7,0 - 2,5"/px | 339 - 970 mm | |
70 - 200 mm | + 2fach-Telekonverter | 3,5 - 1,2"/px | 679 - 1940 mm |
500 mm | 1,0"/px | 2425 mm |
Mit dem Crop-Faktor von 1,95 bei der ASI1600MM und einem 2fach-Telekonverter komme ich auf folgende Brennweiten, die ich bei einem DSLR mit einem Vollformat-Sensor für einen vergleichbaren Bildausschnitt benötigen würde:
ASI1600MM mit | Auflösung | enspricht Vollformat mit | |
---|---|---|---|
50 mm | 15,6"/px | 98 mm | |
50 mm | + 2fach-Telekonverter | 7,8"/px | 195 mm |
85 mm | 9,2"/px | 167 mm | |
85 mm | + 2fach-Telekonverter | 4,6"/px | 331 mm |
135 mm | 5,8"/px | 263 mm | |
135 mm | + 2fach-Telekonverter | 2,9"/px | 526 mm |
70 - 200 mm | 11,1 - 3,9"/px | 136 - 390 mm | |
70 - 200 mm | + 2fach-Telekonverter | 5,6 - 2,0"/px | 273 - 780 mm |
500 mm | 1,6"/px | 975 mm | |
500 mm | + 2fach-Telekonverter | 0,8"/px | 1950 mm |
In Deutschland liegt die Auflösung real um 2,0 Bogensekunden. Höhenlagen weisen in der Regel bessere Werte auf. Ein Wert von 1,0 Bogensekunde ist nur selten erreichbar. Mehr gibt die Erdatmosphäre bei uns nicht her. Selbst die weltweit besten Standorte der Observatorien, zum Beispiel der 4000 Meter hohe Mauna Kea auf Hawaii, erreicht nur selten eine Auflösung von besser als 0,5 Bogensekunden.
Das menschliche Auge hat ein Auflösungsvermögen von etwa 60 Bogensekunden.
Eine Bogensekunde entspricht etwa dem Winkel, unter dem eine Ein-Euro-Münze aus einer Entfernung von 4800 m erscheint.
Mit Hilfe der Simulationsmöglichkeiten von Stellarium zeige ich am Mond, welchen Bildausschnitt man in Abhängigkeit von Sensorgröße und Brennweite bekommt. Ich habe bewusst den Mond gewählt, weil man sich das leichter vorstellen kann.
ASI178 mit 135 mm
ASI178 mit 500 mm
ASI1600 mit 50 mm
ASI1600 mit 85 mm
ASI1600 mit 135 mm
ASI1600 mit 500 mm
ASI1600 mit 1000 mm
Nikon D750 mit 135 mm
Nikon D750 mit 500 mm
Nikon D750 mit 1000 mm
Nikon D750 mit 2000 mm
Auf einer MENGS FNR-140 Multifunktions-Plattenklemme habe ich einen Blitzschuhadapter für den Leuchtpunktsucher und eine Stativ-Halterungsring für das Samyang montiert. Am Sanyang ist noch ein Mikro-Fokussiere montiert, um besser mit einer Fokussier-Maske auf einen Stern scharf zu stellen. Eine Link-Liste mit allen Teilen befindet sich am Ende der Seite.
Den Leuchtpunktsucher brauche ich, um die Kamera am Himmel auszurichten. Ich orientiere mich dann an den Sternbildern und den einzelnen markanten Sternen.
Ich habe mir im Januar 2022 ein ZWO EAF Motorfokus System mit Handcontroller und Sensor besorgt, um mit meiner AstroKamera das Scharfstellen mit Offenblende zu vereinfachen. Nach dem Ausrichten der Kamera am Himmel kann ich das Scharfstellen mit den Tools in SharpCap PRO am Laptop machen. Das Vorgehen ist einfacher, als das Objektiv händisch scharf zu stellen. Selbst mit einem manuellen Microfokussierer kann man nicht die Genauigkeit erreichen.
Es gibt zwei Varianten bei Teleskop-Service Ransburg GmbH zu kaufen:
Ich habe mich bewusst für die Variante mit dem Handcontroller entschieden, um das Motorfokus System auch mit dem Samyang 135mm und meiner DSLR nutzen zu können. Dann benötige ich nur eine Powerbank zur Stromversorgung.
Da das Samyang-Objektiv doch recht schwer ist, habe ich mir eine spezielle Halterung für das Objektiv besort: Astrodymium Ring System for Samyang 135mm F2.0 ist die optimale Lösung. Es ist eine Halterung für das Objektiv mit einer Flat Mounting Plate (ASIAIR Pro) und einem side Mounted ZWO EAF Adapter.
Die Astrodymium-Halterung habe ich mit den M6 Schrauben auf eine MENGS PU200 Kamera Schnellwechselplatte montiert. Damit die Schrauben passen, muss man mit einem 6 mm Stahlbohrer die Befestigungsschlitze aufbohren. Der ZWO EAF Motorfokus wird im mitgelieferten Adapter befestigt. Meine ZWO ASI monochrom AstroKamera wird dann mit Hilfe des Filterhalters mit Nikon-Bajonett an das Samyang angeschlossen.
Als Fokussierhilfe nutze ich meine modifizierte Schlitzmaske oder eine Bathinov-Maske.
Der Omegon-Leuchtpunktsucher ist mit dem Blitzschuhadapter für DSLR, einem Kamera Blitzschuh, einer Arca Swiss Wechelplatte, einer MENGS DDC-50 Doppel Kamera Klemme auf der MENGS FNR-140 montiert. Auf der anderen Seite ist die Astrodymium-Halterung, die auf einer MENGS PU200 Kamera Schnellwechselplatte montiert ist, befestigt.
Und so sieht der Aufbau mit der ZWO ASI1600MM und dem ZWO 30 mm Mini Leitfernrohr für Autoguider und der ZWO ASI178MM aus.
Den auf einer ARCA-Swiss Wechselplatte befestigten Omegon Leuchtpunktsucher verwende ich auch zum einfacheren Ausrichten meiner Montierung auf den Polarstern.
Siehe dazu auch das Kapitel Einfacher und schneller einnorden auf dieser Seite. Es ist bei mir egal, ob sich der Leuchtpunktsucher auf der Kamera oder auf der ARCA-Swiss-Wechselplatte befindet. Auf jeden Fall habe ich meine Montierung so sehr schnell ausgerichtet und habe Polaris im Polsucher und kann in Ruhe einnorden.
Zum ZWO EAF Motorfokus wird eine Anschlussschiene mitgeliefert, die ich mit zwei M4 Schraube, Muttern und Unterlegscheiben auf eine ARCA-Swiss Wechselplatte montiert habe. Mit einer MENGS DDC-50 Doppel Kamera Klemme kann ich diese auf der MENGS FNR-200 montiert und im richtigen Abstand dann ausrichten.
Auf der MENGS FNR-200 ist der Leuchtpunktsucher, der Fokusmotor und mit einer MENGS MPU-100 L-Schiene die AstroKamera und der Filterhalter montiert. Ein Turmberg3D GT2 Zahnriemen (Breite 6 mm und Länge 300 mm) verbindet den Fokusmotor und das Objektiv. Der Zahnriemen rutscht nicht auf der Gummierung des Fokusrings.
Hier sieht man, wie die MENGS MPU-100 L-Schiene mit der AstroKamera an der MENGS FNR-200 befestigt ist.
Und so sieht der Aufbau mit der ZWO ASI1600MM aus.
HINWEIS: Am Bajonett-Anschluss des Objektives gibt es einen Blendenhebel. Den habe ich mit einem passend zusammengefalteten Stück Papier in Offenblende blockiert. Ansonsten könnte man das Objektiv nur voll abgeblendet nutzen.
Auf der MENGS FNR-200 ist der Leuchtpunktsucher, der Fokusmotor und mit einer MENGS MPU-100 L-Schiene die AstroKamera und der Filterhalter montiert. Ein Turmberg3D GT2 Zahnriemen (Breite 6 mm und Länge 252 mm) verbindet den Fokusmotor und das Objektiv. Der Zahnriemen rutscht nicht auf der Gummierung des Fokusrings.
Bei meinem lokalen Fotohändler habe ich mit noch einen Filter-Adapter 52mm auf 55mm und eine passende Sony Gegenlichtblende aus der großen Bastelkiste besorgt. Beide Teile habe ich mit Zwei-Komponenten-Kleber zusammengeklebt und habe so für mein 50 mm Objektiv eine Gegenlichtblende, die zu der AstroKamera passt.
Und so sieht der Aufbau mit der ZWO ASI1600MM aus.
Dieses Obkjektiv hat einen manuellen Blendenring und kann damit individuell eingestellt werden. Ziel der Aktion mit dem Fokusmotor ist aber, das Objektiv in Offenblende zu nutzen.
Auf der MENGS FNR-200 ist der Leuchtpunktsucher, der Fokusmotor und mit einer MENGS MPU-100 L-Schiene die AstroKamera und der Filterhalter montiert. Ein Turmberg3D GT2 Zahnriemen (Breite 6 mm und Länge 300 mm) verbindet den Fokusmotor und das Objektiv. Das Objektiv ist ein SOLIGOR MIRROR LENS 500mm 8.8. Das Scharfstellen mit dem Fokusmotor funktioniert, ob die Kombination aus der ASI178MM AstroKamera und dem 500mm Objektiv für Astrofotografie brauchbar ist, müssen die kommenden praktischen Tests zeigen. In Deutschland liegt die Auflösung real bei 2,0 Bogensekundenl und ich bin mit einer Auflösung von 1,0 Bogensekunden unterhalb der Grenze. Begrenzt ist die Auflösung durch die Erdatmosphäre.
Auf den Fokusring des Soligor Spiegelteleobjektives habe ich eine dünne Schicht selbstklebendes Moosgummy geklebt und lege dann den Zahnriehmen für einen besseren Kontakt auf das Moosgummy.
Hier die Kombination aus ZWO ASI1600MM und einem 500mm Objektiv mit dem ZWO MotorFokus System.
Und ich kann das System auch noch um das ZWO 30 mm Mini Leitfernrohr für Autoguider und um die ZWO ASI178MM erweitern.
Beim Kauf des ZWO EAF Motorfokus Systems habe ich mich bewusst für die Variante mit dem Handcontroller entschieden, um das Motorfokus System auch mit dem Samyang 135mm oder Tamron SP 500mm und meiner DSLR nutzen zu können. Dann benötige ich nur eine Powerbank zur Stromversorgung des Motorfokus Systems.
Rein theoretisch kann ich das Motorfokus System auch mit anderen Objektiven nutzen, wenn ich die Kamera und die Objektive auf manuellen Fokus umstelle und mir passende Zahnriemen besorge.
Wenn ich mein Samyang 135mm F2.0 mit der Astrodymium-Halterung und den ZWO EAF Fokusmotor zusammen mit meiner NIKON D750 nutzen will, dann sieht der Aufbau so aus. Den Leuchtpunktsucher habe ich auf die Kamera montiert. Ich steuere dann den Fokusmotor nicht mit einem Laptop. Der Fokusmotor wird über eine Powerbank mit Strom versorgt und die ZWO Handkontrollbox steuert das Motorfokus System. Den Liveview der Kamera nutze ich dann zur Kontrolle der Schärfe. Damit bin ich dann unabhängig von Laptop und Strom und kann Astrofotos von Hand machen und muss auf das einfachere Fokussieren mit dem Fokusmotor nicht verzichten.
Wenn ich mein Tamron SP 500mm F8 (ein Spiegeltele) und den ZWO EAF Fokusmotor zusammen mit meiner NIKON D750 nutzen will, dann sieht der Aufbau so aus. Den Leuchtpunktsucher habe ich auf die Kamera montiert. Ich steuere dann den Fokusmotor nicht mit einem Laptop. Der Fokusmotor wird über eine Powerbank mit Strom versorgt und die ZWO Handkontrollbox steuert das Motorfokus System. Den Liveview der Kamera nutze ich dann zur Kontrolle der Schärfe. Damit bin ich dann unabhängig von Laptop und Strom und kann Astrofotos von Hand machen und muss auf das einfachere Fokussieren mit dem Fokusmotor nicht verzichten.
Selbst mit einem 2-fach-Telekonverter funktioniert das ganze recht gut. Ich habe schon verschiedene Telekonverter ausprobiert. Sehr gut funktioniert der gebrauchter KENKO 2x NAS Macro Teleplus MC7. Alternativ habe ich noch einen NIKON Telekonverter TC-200 2x.
Mit der Windows-Software digiCamControl ist es möglich, Nikon und Canon Kameras vom Laptop aus zu steuern. Man kann die Kamera-Einstellungen anpassen, im Liveview den Fokus setzten und Probeaufnahmen machen. Und auch das eigentliche Fotografieren kann dann über die Software gesteuert werden.
Alternativ gibt es noch die APP Camera Connect und Control für das Smartphone, die viele Nikon und Canon Kameras unterstützt. Der Vorteil der APP: die Verbindung kann auch über WiFi hergestellt werden.
Für Apple: apps.apple.com/de/app/camera-connect-control
Für Android: play.google.com/store/apps/details?id=com.rupiapps.cameraconnectcast
Aber zurück zur Software digiCamControl auf dem Laptop. Meine Nikon D750 habe ich über das USB-Kabel mit dem Laptop verbunden. Für Astro-Fotos habe ich die Kamera immer im Belichtungsmodus M.
Wenn ich ein manuelles Objektiv verwende, dann kann ich das ZWO Motorfokus System mit dem Objektiv koppeln und mit einem ASCOM-Control das Scharfstellen durchführen und über den Liveview in digiCamControl kontrollieren.
Wenn ich ein Autofokus-Objektiv habe, dann nutze ich digiCamControl mit seinem Liveview zum Scharfstellen.
Meine Nikon hat neben dem Objektiv-Bajonett den Fokusschalter. Zum Einstellen steht er auf AF, zum Fotografieren stelle ich ihn auf M um, damit sich der Fokus nicht verschiebt. Ich habe es digiCamControl nicht geschafft, den Autofokus for Capture sicher zu deaktivieren.
Diese drei Screenshot zeigen die wichtigsten Funktionen der Software digiCamControl:
Ganz wichtig: Im Liveview Dialog unbedingt Autofokus for Capture auschalten und der Bulb-Modus funktioniert im Liveview nicht. Macht nichts, da man Aufnahmen mit 30s oder 15s stattdessen machen kann und zur Kontrolle der Schärfe reicht es allemal. Das Hauptprogramm und der Liveview-Dialog sind eigenständig, so dass man das aufgenommene Bild im Hauptprogramm sich anzeigen lassen kann. Einfach mit ALT + Tab hin und her schalten.
Die Aufnahmesteuerung nicht über den Liveview-Dialog starten, sondern erst Liveview beenden, den Fokusschalter auf M und dann über das erste Icon oben links Aufnahmesteuerung starten.
Einfach mal die Software installieren und in Ruhe ausprobieren.
In dem Programm gibt es auch einen speziellen Modus für Astro-Fotografie:
Der Dialog für die Aufnahmesteuerung im BULB-Modus ist identisch zu dem obigen Dialog. Aber der Liveview = ASTROLIVEVIEWWND, der über diesen Dialog aufgerufen werden kann, ist anders als der bekannte Liveview. Man hat wieder die Möglichkeit den Fokus zu steuern. Es gibt zusätzlich die Möglichkeit die Helligkeit und den Kontrast des Bildes zu beeinflussen und einen Stern auszuwählen - ich habe hier meinen Künstlichen Stern im Bild positioniert - und über die automatisch ermittelte Sternengröße kann man dann den Fokus richtig setzen.
Ich werde das bei nächster Gelegenheit mal am Nachthimmel ausprobieren.
Nicht vergessen: Nach dem Fokussieren den Fokusschalter neben dem Objektiv-Bajonett von AF auf M umstellen, damit sich der Fokus nicht verschiebt. Ich habe es bisher nicht geschafft, das über die Software zu steuern.
Auf diesem Foto ist die Kombination Nikon D750 und das manuelle Samyang 135mm F2.0 mit dem ZWO Motorfokus System und der Handsteuerung gezeigt.
So, dass kann jetzt auch mit dem Laptop ferngesteuert werden und ich kann dann auf die Handsteuerung verzichten - und ich habe eine direkte Kontrolle der Testbilder am Laptop, d.h. ich sehe, ob der Fokus sitzt. Die Nikon D750 wird mit digiCamControl bedient und das ZWO Motorfokus System über den ASCOM-Dialog. Zuerst muss man über den ASCOM Device Connection Tester den Focuser zuweisen. Select Device Type = Focuser setzen und dann den Button Choose. Dann in dem neuen Dialog den ZWO Fokuser (1) auswählen und einmal die Properties aufrufen und testen. Wenn das einmal geschehen ist, dann kann man danach im ASCOM Device Connection Tester beim Focuser direkt auf Properties klicken und hat den Dialog, um den Fokusmotor zu bewegen.
Das muss ich jetzt bei nächster Gelegenheit einmal am Sternenhimmel testen. Der Probelauf im Arbeitszimmer hat schon mal funktioniert. Ziel soll es dann mal sein, die Nikon D750 auf meine neue Montierung Sky-Watcher EQM-35 Pro SynScan GoTo anstelle oder zusätzlich zur monochromen Astro-Kamera. Dann kann ich mit zwei ganz unterschiedlichen Kameras parallel fotografieren.
Anstelle der Kombination aus meiner Nikon D750, die mit digiCamControl und das manuelle Objektiv, das mit dem ZWO Motorfokus System über den ASCOM-Dialog bedient wird, könnte ich auch APT - Astro Photography Tool nutzen. APT unterstützt Nikon und Canon Kameras direkt und ich kann Belichtungszeit, Blende, ISO und Weißabgleich steuern - leider nicht den Fokus. Wenn ich manuelle Objektive zusammen mit dem ZWO Motorfokus System nutze, dann wird dieses direkt von APT unterstützt.
APT bietet eine Multi-Camera Operation, so dass ich mehrere Instanzen von APT laufen lassen kann, die alle ihr eigenes Setting haben.
... dieses Kapitel ist noch in Arbeit ...
Für meine Urlaubsreisen mit dem Auto habe ich mir jetzt einen AluPlus Koffer von www.allit24.com aus dem Baumarkt besorgt
Allit AluPlus Protect C 60
Art-Nr. 425820
Innenmaß 56,5 cm x 30,5 cm x 12,5 cm
Es passt alles rein
Ein 2-fach Telekonverter, eine Objektiv-Heizung und eine Powerbank würden auch noch reinpassen.
Zum besseren Schutz könnte ich die Objektive auch noch mit Noppenfolie umwickeln oder in passende Objektivbeutel tun.
Auf Flugreisen nutze ich zum Transport in der Regel einen oder zwei Fotorucksäcke und die unempfindlichen Teile und das Stativ kommen einfach in die Koffer.
Diese weiteren Koffer sind bei mir ebenfalls im Einsatz: Den AluPlus Protect C 36 verwende ich für Laptop, Ladegeräte und Kleinteile und den AluPlus Protect C 44 für meine monochromen Astrokameras und das notwendige Zubehör dafür.
Allit AluPlus Protect C 36
Art-Nr. 425805
Innenmaß 32,0 cm x 26,0 cm x 12,0 cm
Allit AluPlus Protect C 44
Art-Nr. 425810
Innenmaß 40,5 cm x 30,5 cm x 12,5 cm
Eine alternative Lösung wären die Koffer der Firma safetyBag aus Lüneburg. Mir ist die Outdoor Line empfohlen worden.
Die Spikes an den Sterne kann man nachträglich mit Photoshop erzeugt. Aber es geht auch anders und funktioniert mit hellen Sternen, wie die letzten beiden Bilder zeigen. Es ist noch nicht perfekt, aber es geht in die richtige Richtung.
Bild 1: Vega - normale Einzelaufnahme mit leichtem Blendenstern mit 200 mm und f4.8
Bild 2: Vega - mit einem speziellen Aufsatz auf der Optik
Bild 3: Mars - mit einem speziellen Aufsatz auf der Optik
Bei einem Newton Teleskope ist der Fangspiegel mit dünnen Fangspiegelstreben vorne im Tubus befestigt. Und auch dort gibt es diese Effekte zu beobachten. Ich habe mir jetzt Aufsatz für mein Samyang 135mm und mein Nikon 70-200mm aus festem Karton und Silberdraht gebaut. Und die gekreuzten Drähte erzeugen genau die Spikes bei den hell leuchtenden Sternen.
Hier gibt es ein Tutorial, wie man BLENDENSTERNE blitzschnell in Photoshop erstellt.
Ansonsten gibt es zwei Plugins für Photoshop:
Ich habe mich entschieden, mir einen künstlichen Stern selbst zu bauen.
Aus einem alten Dia-Projektor hatte ich noch eine metallerne Lochblende und ein lichtstarke LED-Taschenlampe besitze ich schon. Dann habe ich noch ein 0,5mm dicke, feste und leicht matte Kunststofffolie, die als Diffusor taugt. Das passende Acrylglas-Rohr, das als Halterung für die Taschenlampe funktionieren soll, habe ich im Internet bei hbholzmaus Kunststoffe gefunden. Das Acrylglas-Rohr wird dann mit schwarzer Selbstklebe-Folie beklebt. Und dann habe ich noch stabile selbstklebende Alluminiumfolie, mit der ich dann die Lochblende abkleben und mit Hilfe einer Stecknadel oder Zirkelspitze einen möglichst kleinen Leuchtpunkt stechen werden, denn die Lochblende selbst hat ein viel zu großes Loch. Je feiner das Loch gestochen wird, um so besser funktioniert der künstliche Stern nachher.
Und so sieht der künstliche Stern dann aus. Aus der matten Kunststofffolie habe ich mir drei runde Scheiben ausgeschnitten, die ich als Diffusor vor die Taschenlampe packe.
Ich will den künstlichen Stern verwenden, um auch ohne Sternenhimmel das Fokussieren mit meinen Objektiven und der Bahtinov-Maske in der Wohnung zu testen und zu üben. Dazu reicht es, den künstlichen Stern in ener Entfernung von 6 bis 8 metern vor dem Objektiv zu positionieren.
So sieht der Fokussiervorgang mit der Bahtinov-Maske aus. Beim mittleren Bild stimmt der Fokus, das rechte und linke ist jeweils außerhalb des Fokus.
Ich nutze für die Aufnahmen mit meiner monochromen Astro-Kamera die Software Sharpcap PRO. Unter dem Menüpunkt Werkzeuge findet man unter anderem eine Fokussierhilfe für Bahtinov-Masken. Damit das Beugungsmuster gut erkannt wird, muss man die Belichtung etwas höher drehen und kann dann manuell oder mit der implementierten Auto-Fokus-Funktion die optimale Schärfe einstellen.
Für die Sonnenfotografie nutze ich mein PRAKTICAR 500mm 5.6 mit einem 2fach Telekonverter und einem Baader AstroSolar Spektiv Sonnenfilter. Die Sky-Watcher Polhöhenwiege des Star Adventurers nutze ich zur Montage des Teleobjektives und zur einfacheren Ausrichtung.
Stellarium liefert mir für die Sonne die Elevation (den Höhenwinkel) bezogen auf meinen aktuellen Standort. Den Winkel stelle ich dann an der Polhöhenwiege ein und es wird einfacher, die Sonne mit dem aufgesetzten Sonnenfilter zu finden. Alternativ zur Polhöhenwiege kann auch ein Getriebe-Neiger verwendet werden.
Den Baader AstroSolar Spektiv Sonnenfilter habe ich bei Astroshop.de bestellt.
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